Jugendstil

 

 

 

Am Ende des 19. Jahrhunderts stand vor allem eines im Vordergrund – die Industrialisierung und die zahlreichen Möglichkeiten, die sie für die Bevölkerung hervorbrachte. Jedoch musste man zunehmend damit leben, dass Möbel, Häuser, Einrichtungsgegenstände und auch das Leben der Menschen immer einheitlicher und massentauglich gestaltet wurde. Menschen, deren Augenmerk nicht auf der äußerlichen Gestaltung eines Objekts liegt, mag diese Umstrukturierung gar nicht aufgefallen sein. Für viele KünstlerInnen der damaligen Zeit wurde es aber immer schwieriger mit an zu sehen, wie sich ihr Umfeld in eine tristen Einheitsbrei verwandelt.

Und so kam es, dass sich in der Wende vom 19. Zum 20. Jahrhundert eine neue kunstgeschichtliche Epoche in Europa entwickelte – der Jugendstil. Der Grundgedanke des Jugendstils konzentrierte sich hauptsächlich auf die Integration von Kunst ins alltägliche Leben. Im Gegensatz zur Industrialisierung wollte man im Zuge des Jugendstils handwerkliche Arbeiten erschaffen, welche sowohl funktional sind als auch ästhetisch ansprechend. Speziell der durch die Wiener Secession bekannt gewordene Künstler Gustav Klimt spielte eine wichtige Rolle wenn es um Malerei im Jugendstil ging. Die Künstlerinnen des Jugendstils waren entscheidende Gegner der Industrialisierung und auch des Historismus, welcher sich im Gegensatz zum Jugendstil dadurch auszeichnet, auf veraltete Stile zurückzugreifen.

Doch warum war dieser Stil in den deutschsprachigen Ländern als Jugendstil bekannt? Georg Hirth gründete 1895 seine Literatur- und Kunstzeitschrift „Die Jugend“ in München. Er betonte immer wieder wie wichtig es wäre nicht Alles zu vereinheitlichen und sich nicht dem Historismus gleich zu ziehen. Andere Länder in Europa zogen es aber häufig vor dem Jugendstil eigene Namen zu geben. So war dieser Stil auch unter den Namen Art nouveau und Modernisme bekannt.

Nun aber noch zu der wohl wichtigsten Frage – durch was zeichnete sich der Jugendstil, und vor allem die Bilder und Architektur des Jugendstils aus? Allgemein lässt sich sagen, dass sich der Jugendstil hauptsächlich auf die Integration der Natur in urbane Gedanken und Gegenden konzentrierte. Das Ergebnis dieser Idee waren dekorativ geschwungene Linie, das Einbringen geometrischer Formen in Gemälden und Architektur des Jugendstils, flächenhafte und florale Ornamente und die Verwendung verschiedener Symmetrien. Immer wieder ließ sich die Forderung der KünstlerInnen im Jugendstil bezüglich architektonischen Bauten wahrnehmen. Sie forderten oft, dass ein Gebäude auf seiner Fassade grundsätzlich das darstellen sollte, für was es schlussendlich auch gebaut wurden.

 

Der Jugendstil liegt der Meinung heutiger KünstlerInnen nicht einmal so fern. Sie alle wollen etwas erschaffen, dass die Tristheit des Alltages durchbricht.

26. April 2019
Kategorie: Allgemein
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